Pilotförderprogramm ‚Jugendthemen in Bielefelder Schulen‘

Schule gemeinsam verändern!

Drei Schulen und ihre Konzepte wurden ausgewählt

Wie können Schulen zu Orten werden, in denen junge Menschen ihre Lebensrealität wiederfinden und aktiv mitgestalten können? Diese Frage ist Basis des Pilotförderprogramms ´Jugendthemen in Bielefelder Schulen`. Mit diesem Programm setzt die Stadt Bielefeld ein starkes Zeichen für mehr Jugendbeteiligung, Lebensweltorientierung und zukunftsrelevante Bildungsinhalte.

Drei Schulen wurden im Juni ausgewählt, ihre innovativen Ideen in Konzepte einzubinden und diese im Schuljahr 2025/2026 im Schulalltag in die Praxis umzusetzen:

  • die Hans-Ehrenberg-Schule, Konzept ´Raum für Demokratie‘
  • die Gesamtschule Rosenhöhe, Konzept ´Für mehr Wohlbefinden`
  • die Sekundarschule Gellershagen, Konzept ´Mental Health-Konzept`

Alle drei Schulen erhalten vom Schulträger zur Umsetzung ihrer Ideen eine finanzielle Unterstützung von je 5.000 Euro und bei Bedarf fachliche Begleitung fachlicher Begleitung sowie Beratung durch Bielefelder Jugendliche, die selbst noch in die Schule gehen oder die Schule noch nicht lange verlassen haben (sogenannte Peer-Beratung). Die Kooperationsvereinbarungen besiegeln die Zusammenarbeit.

Sieben weiterführende Schulen reichten Anfang des Jahres 2025 ihre Ideen ein und präsentierten diese nun vor der Jury, bestehend aus Bielefelder Jugendlichen, Vertreter*innen der BezirksSchüler*innenVertretung Bielefeld und des Kinder- und Jugendrats Bielefeld, Schuldezernent Dr. Udo Witthaus, Sozialdezernent Ingo Nürnberger, Schulaufsicht sowie weiteren Vertreter/innen des Schulträgers und der Bildungsregion.

Auch die Schulen, die es nicht in die finale Auswahl schafften, gehen nicht leer aus: Sie erhalten eine Anschubfinanzierung in Höhe von 500 Euro, um ihre Ideen weiterzuverfolgen. Damit setzt die Stadt Bielefeld ein klares Zeichen für Wertschätzung und Mut zur Innovation.

„Wir möchten Schulen ermutigen, junge Menschen nicht nur mitreden zu lassen, sondern ihnen echte Verantwortung zu übertragen. Wenn Schülerinnen und Schüler ihre Themen im Unterricht wiederfinden, entsteht Identifikation – und echtes Engagement.

Ob Nachhaltigkeit, Vielfalt, mentale Gesundheit oder digitale Lebenswelten – wir schaffen Räume, in denen junge Menschen nicht nur gehört werden, sondern selbst gestalten. Das Programm eröffnet Schulen die Chance, echte Veränderung von innen heraus anzustoßen“

Susanne Beckmann, Leiterin des Amtes für Schule der Stadt Bielefeld

Abgucken erlaubt und gewünscht!

Die geförderten Konzepte sollen Modellcharakterfür andere Schulen haben und zur Nachahmung anregen. Die Stadt ermutigt ausdrücklich dazu, sich inspirieren zu lassen: „Abgucken ist hier ausdrücklich erwünscht!“

Worum es genau geht:

In der Bildungskonferenz 2023 hat sich gezeigt, dass insbesondere der Wunsch von Kindern und Jugendlichen nach zeitgemäßen Lernformen und Lehrinhalten, aber auch ein Verständnis von Schule als lebenswerter Raum, von den anderen Bildungsakteur*innen in Bielefeld geteilt wird. Vor diesem Hintergrund haben Schulgemeinschaften in Bielefeld verschiedene Optionen, sich auf Veränderungen in der Einzelschule einzulassen.

Zu diesen Optionen zählt das Pilotförderprogramm ‚Jugendthemen in Bielefelder Schulen‘, das das Bildungsbüro der Stadt Bielefeld in enger Zusammenarbeit mit engagierten Jugendlichen entwickelt hat. Ziel des Programms ist es, Schulen bei der strukturellen Verankerung der zentralen Jugendthemen im Schulalltag zu unterstützen. Mit dem Pilotförderprogramm haben drei weiterführende Schulen in Bielefeld die Möglichkeit, mit einer Förderung von bis zu 5.000 Euro und fachlicher Begleitung partizipativ ein Konzept zu den Jugendthemen zu entwickeln und umzusetzen und jugendrelevante Themen so langfristig im Schulleben sichtbar zu machen.

Das Pilotförderprogramm ‚Jugendthemen in Bielefelder Schulen‘ weist damit weit über die übliche Sensibilisierung und/oder Aktivierung hinaus und zielt auf die langfristige strukturelle Verankerung einer an den Interessen der Schüler*innen orientierten und partizipativen Auseinandersetzung mit mindestens einem der jugendrelevanten Themen im Schul- bzw. Unterrichtsalltag. Es nimmt damit nicht nur Jugendinteressen ernst, sondern unterstützt die nachhaltige Beteiligung von Schüler*innen an Schulentwicklungsprozessen.

Die Schulen in Bielefeld setzen sich bereits mit diesen wichtigen Themen auseinander und integrieren sie z. B. durch kreative Projekte in den Schulalltag. Das Pilotförderprogramm richtet sich an alle weiterführenden Schulen in Bielefeld, die ihre Ideen für ein nachhaltiges, chancengerechtes, digitales, gesundes und demokratieförderndes Schulleben weiter ausarbeiten und strukturell in ihrer Schule verankern wollen.

Die Idee: Ein festes Arbeitsteam aus Schüler*innen (ggf. auf Ebene der Schüler*innenvertretungen) und pädagogischen Fach- und/oder Lehrkräften entwickelt und realisiert partizipativ ein Konzept für die nachhaltige strukturelle Verankerung der jugendrelevanten Themen. Das Konzept soll geeignet sein, aufzuklären und zu sensibilisieren, dabei möglichst weite Teile der jeweiligen Schulgemeinschaft zu erreichen und nachhaltige zu mindestens einem der fünf Themen in der Einzelschule zu etablieren. Konkret geht es darum, innerhalb eines Jahres ein Konzept zu entwickeln, das im Weiteren im Schulalltag implementiert und weiterentwickelt (evaluiert) wird und Modellcharakter für andere Schulen in der Bildungsregion hat. 

Wie man Pilotschule werden kann

Das Programm sieht ein mehrstufiges Verfahren vor. Interessierte Schulen bilden eine rollenheterogene Projektgruppe und formulieren eine aussagekräftige Interessensbekundung. Dabei sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen.

Die eingereichten Interessensbekundungen werden von einer Fachjury, bestehend aus jungen Bielefelder*innen, Vertreter*innen der jugendrelevanten Dezernate sowie der Schulverwaltung, entlang der o. g. Kriterien bewertet. Die Schulen mit einer vielversprechenden Interessensbekundung werden von der Jury zu einer persönlichen Präsentation und Diskussion des jeweiligen Konzepts eingeladen.

Die Jury wählt schließlich drei Schulen aus, die im weiteren Verfahrens ihr Konzept mit Unterstützung der Fachjury und weiterer Expert*innen von der Skizze zur Umsetzungsreife weiterentwickeln und dabei auf Fördermittel von jeweils 5.000 Euro zurückgreifen können.

Peer-Beratung

Das Programm lebt insbesondere von der Möglichkeit zur Peer-Beratung, das heißt Schüler*innen können sich mit ihren Fragen an Menschen richten, die selbst noch in die Schule gehen oder die Schule noch nicht lange verlassen haben.

Fachberatung

Unterstützt wird das Projekt durch ein breit aufgestelltes Netzwerk aus städtischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren – darunter das Welthaus Bielefeld, das Kommunale Integrationszentrum, die Medienberatung NRW, die Regionale Schulberatungsstelle und das Bildungsbüro selbst.

Kick-Off-Veranstaltung

Im Rahmen einer Kick-Off-Veranstaltung am 3. Dezember 2024 stellte das Bildungsbüro die Ziele des Programms und das mehrstufige Antragsverfahren vor. Außerdem standen Expert*innen zu den zentralen Themenbereichen zur Verfügung, um Ideen und Fragen im fachlichen Austausch zu besprechen. Alle weiterführenden Schulen aus Bielefeld waren eingeladen, Delegationen (Lehr-/Fachkraft und Schüler*in) zur Veranstaltung zu entsenden. Die Präsentation zur Veranstaltung gibt es hier zum Download.

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