Rhythmisierter Ganztag an Bielefelder Grundschulen – Ein zukunftsweisendes Projekt

Ab dem Schuljahr 2026/27 haben Kinder vom Schuleintritt bis zum Ende der vierten Klasse schrittweise einen bundesweiten Rechtsanspruch Ganztagsbetreuung. Zum Start gilt dieser Anspruch zunächst für alle Erstklässlerinnen und Erstklässler und wird in den folgenden Jahren stufenweise ausgeweitet. Für Grundschulen – einschließlich der Primarstufen der Förderschulen – bedeutet dies: Es muss ein verlässliches, mindestens achtstündiges Bildungs- und Betreuungsangebot an allen Werktagen gewährleistet werden – ausgenommen sind lediglich vier festgelegte Ferienwochen pro Jahr.

Dieses Ziel kann auf unterschiedlichen Wegen umgesetzt werden, zum Beispiel durch:

  • Offene Ganztagsangebote (OGS),
  • Rhythmisierte Ganztagsmodelle
  • Kooperationen mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe

Der rhythmisierte Ganztag – Lernen und Leben im Wechsel

Während im offenen Ganztag Unterricht und Freizeit klar getrennt sind (vormittags Lernen, nachmittags Angebote), verbindet der rhythmisierte Ganztag beide Bereiche zu einem harmonischen Tagesablauf. Phasen des Lernens, Spielens, Kreativseins, der Bewegung und der Entspannung wechseln sich über den ganzen Tag hinweg ab und sorgen für eine kindgerechte Struktur.

Wesentliche Merkmale des rhythmisierten Ganztags:

  • Lernzeiten statt Hausaufgaben – Schulische Aufgaben werden in der Schule unter pädagogischer Begleitung erledigt
  • Längere Lernblöcke – Unterricht in Einheiten von mindestens 90 Minuten ermöglicht vertieftes Lernen
  • Teamarbeit – Lehrer*innen und Mitarbeitende im Ganztag arbeiten eng im Tandem zusammen – mit festen Präsenzzeiten und regelmäßigen Absprachen
  • Ganzheitliche Bildung – Kreative und sportliche Angebote am Vormittag sowie Unterrichtsfächer wie Musik, Kunst oder Sport am Nachmittag

Das städtische Projekt „Rhythmisierter Ganztag an Grundschulen“ – Förderung und Umsetzung

Seit 2023 unterstützt das Amt für Schule der Stadt Bielefeld gezielt Grundschulen – insbesondere solche mit mittlerem bis hohem Anteil bildungsbenachteiligter Kinder – bei der Einführung und Umsetzung eines rhythmisierten Ganztags.

Das Projekt gliedert sich in drei Entwicklungsphasen:

  • Phase 0 – Konzeptentwicklung: Erste Planungsschritte und Entwicklung individueller Schulkonzepte
  • Phase 1 – Pilotierung und Umsetzung: Erste praktische Umsetzung und konzeptionelle Weiterentwicklung
  • Phase 2 – Anerkennung: Überführung in den regulären Schulbetrieb nach städtisch definierten Qualitätsstandards

Ziel ist eine (rhythmisierte) Neuausrichtung des pädagogischen Alltags auf Basis von definierten Qualitätsstandards zum schulischen Ganztag

Teilnehmende Schulen und Förderangebote

Ab Schuljahr 2025/26 nehmen vier Bielefelder Grundschulen am Projekt teil. Je nach Entwicklungsstand erhalten die Schulen bedarfsorientierte Unterstützung wie folgt:

  1. Entlastung der Schulleitungen – durch zusätzliche Stunden im Schulsekretariat zur Unterstützung bei der Konzeptionsarbeit
  2. Mehr Personalzeit für Ganztagsmitarbeitende – zur Umsetzung von Tandem-Arbeitsmodellen und festen Teamzeiten
  3. Sachmittelförderung – zum Beispiel für neue Spielgeräte und ganztagsspezifische Möbel
  4. Teambasierte Fortbildungen – zum Beispiel zur Stärkung multiprofessioneller Zusammenarbeit oder individuellen Lernbegleitung
  5. Prozessbegleitung und Beratung – durch das Amt für Schule

Möchten Sie mehr erfahren?

Wenn Sie als Schule mehr über das Projekt erfahren möchten, wenden Sie sich gerne an den nebenstehenden Kontakt.

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