Good Practice I – FiSch (Hamfeldschule Bielefeld)
Schüler und Schülerinnen, die einen erhöhten Förderbedarf in Bezug auf emotionale und soziale Entwicklung haben, sind an der Hamfeldschule in Bielefeld richtig aufgehoben. Das Projekt „FiSch”, das steht für „Familie in Schule“, holt die Kinder da ab, wo sie sich in ihrer Entwicklung befinden und bezieht auch die Erziehungsberechtigten bzw. die Familien mit ein.
FiSch will die Stärken der Kinder erkennen und diese nach ihren individuellen Bedürfnissen fördern. Das ist gut für das Selbstbewusstsein, die Motivation und nicht zuletzt die Lust aufs Lernen.
Ziele und Kernelemente
Ziel des Projekts ist es, die Kinder in ihrem sozialen Verhalten zu stabilisieren und ihre Kompetenzen so weiterzuentwickeln, dass sie in den geregelten Klassenverband zurückkehren können.
Praktisches Lernen, erlebnis- und gruppendynamisch orientierte Angebote sowie intensive Elternarbeit schweißen zusammen, damit die Familie des Schülers oder der Schülerin an einem Strang zieht und als Team handelt. Wertschätzung, Feedback sowie die Festlegung von Zielen spielen dabei eine wichtige Rolle. Die jeweiligen Angebote sind bewusst kurzweilig angelegt, um den Kindern schneller Erfolgserlebnisse und damit positive Schulerfahrungen zu vermitteln. Das erleichtert die Motivation, das Durchhalten und steigert die Lust auf Schule.
Die Betreuung erfolgt insgesamt über mindestens sechs Monate. Finanzielle Unterstützung bieten der Bielefelder Bildungsfonds (https://www.bildung-in-bielefeld.de/thema-bielefelder-bildungsfonds/) und die Bezirksvertretung Jöllenbeck/Schildesche.
Enge Kooperation mit Eltern/Erziehungsberechtigten
Wichtig für das Gelingen des Projektes ist, dass die Eltern/Erziehungsberechtigten sehr eng mit der Schule und anderen Netzwerkpartnern zusammenarbeiten. Dazu werden Kurse für die Eltern bzw. die Erziehungsberechtigten veranstaltet, um deren Kompetenzen zu vertiefen und zu erweitern. Außerdem erhalten die Eltern vier Mal die Gelegenheit, den Unterricht ihrer Kinder zu besuchen. So können die Eltern ihr Kind beim Erreichen der selbst gesetzten Ziele unterstützen. Zudem tauschen sich die Eltern z. B. bei zweimal jährlich stattfindenden sogenannten Familientreffs untereinander aus, um gegenseitig voneinander zu lernen. Wöchentliche schriftliche Rückmeldungen der Klassenlehrer an die Eltern anhand eines Rückmeldeheftes, dem sogenannten Schulplaner` sowie Telefongespräche der Klassenlehrer mit den Erziehungsberechtigten stellen sicher, dass die Eltern über die Entwicklung ihres Kindes im Bilde sind.
Ablauf und Kooperationen
In der Lerngruppe, die sechs bis acht Schüler und Schülerinnen umfasst, finden täglich vier Unterrichtsstunden statt. Inhaltlich werden die Bereiche Deutsch, Mathematik, Kunst, Technik/Werken, Hauswirtschaft und soziales Lernen abgedeckt.
Das Projekt findet in Kooperation mit der Diakonie für Bielefeld gGmbH und der Regionalen Schulberatungsstelle (RSB) statt. Von der Hamfeldschule nehmen Frau Mathilde Rehme (Lehrkraft) und Herr Eike Bicker (Lehrkraft) am Projekt teil. Frau Anja Starke von der Diakonie ist für die Schulsozialarbeit zuständig und Frau Dr. Alexandra Berglez ist als Schulpsychologin der Regionalen Schulberatungsstelle der Stadt Bielefeld (RSB) dabei.