Einladung zum Themenforum ´Heterogenität und Inklusion` – 07.06.2023

Die Schülerschaft an Bielefelder Schulen ist in höchstem Maße heterogen, etwa im Hinblick auf den Migrationshintergrund, die Familiensprache, die sozio-ökonomische Lage des Elternhauses, das Geschlecht, das Alter sowie den individuellen Entwicklungsstand oder einen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf. Heterogenität kennzeichnet somit die Normalität an Schulen und nicht eine Abweichung von der Norm.
Ein inklusives Schulsystem zielt auf die Teilhabe aller Schüler*innen. Es ist darauf ausgelegt, alle Kinder und Jugendlichen individuell so zu fördern, dass sie bestmögliche Bildungsabschlüsse erzielen können. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei Kindern und Jugendlichen, die benachteiligt sind, etwa durch die sozio-ökonomische Lage des Elternhauses, biographische Erfahrungen wie z.B. Flucht oder sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf. Inklusion kann, im Sinne einer individuellen Förderung jedes einzelnen Kindes oder Jugendlichen, mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit herstellen und deren Potenziale zur Geltung bringen.
Um inklusiv arbeiten zu können, müssen in den Schulen multiprofessionelle Teams kooperativ zusammenwirken, um jedem einzelnen Kind oder Jugendlichen eine bestmögliche Förderung bieten zu können. Lehrer*innen, Sonderpädagog*innen, Erzieher*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Schulpsycholog*innen und Therapeut*innen verschiedener Bereiche bilden in inklusiven Schulen ein Team, das sich auf die verschiedenen Förderbedarfe der Kinder und Jugendlichen ausrichten kann.
Die Stadt Bielefeld arbeitet derzeit an der Konzeption eines Beratungs- und Unterstützungszentrums im Rahmen der Weiterentwicklung einer inklusiven Schullandschaft in Bielefeld. Das Beratungs- und Unterstützungszentrums soll einerseits als Anlaufstelle für Kinder und Eltern dienen, andererseits auch die Schulen auf dem Weg zu einer inklusiven Ausrichtung unterstützen. Die Entwicklung einer solchen Konzeption für ein Beratungs- und Unterstützungszentrum mit Standort auf dem zukünftigen Schulcampus Seidensticker folgt dem politischen Beschluss im Schul- und Sportausschuss der Stadt Bielefeld vom 24.06.2021.
Das Themenforum Heterogenität und Inklusion war eine Informations- und Beteiligungsveranstaltung, in der es auch darum ging, die Impulse der Teilnehmer*innen aufzugreifen und später in die Konzeption einzubinden.
Das Themenforum fand am 07.06.2023, 13.00-18.00 Uhr, im Großen Saal der Ravensberger Spinnerei Bielefeld, statt.
Programm
- 13.00 Uhr Begrüßung – Dr. Udo Witthaus, Beigeordneter Schule/Bürger/Kultur/Sport der Stadt Bielefeld
- 13.15 Uhr Key Note ´Multiprofessionelle Kooperation als Gelingensbedingung inklusiver Schulentwicklung` – Prof. Dr. Birgit Lütje-Klose, Universität Bielefeld
- 14.00 Uhr Input ´Weiterentwicklung der inklusiven Schulstruktur in Bielefeld: Konzeptionsentwicklung für ein Beratungs- und Unterstützungszentrum mit Standort auf dem zukünftigen Schulcampus Seidensticker` – Karin Berndt-Schmidt, Cornelia Haffert, Jenni Hamkens, Dr. Andrea Meyer, Dr. Anna Klein
- 15.00 Uhr Austausch bei Kaffee und Kuchen
- 15.30 Uhr Impulsphase an thematischen Stationen – Ihre Expertise ist gefragt!
- 17.00 Uhr Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse
- 18.00 Uhr Ende der Veranstaltung
Mit der vor mehr als zehn Jahren in New York beschlossenen UN-Behindertenrechtskonvention, die seit 2009 national geltendes Recht ist, verbindet sich die Verpflichtung zur Realisierung eines inklusiven Bildungssystems auf allen Ebenen. Dieses ist – insbesondere für das System Schule – eine große Herausforderung und zugleich eine große Chance.